Balance of Powers (Podiumsgespräch)
Das katholische Amt neu denken
In der katholischen Kirche ist Macht immer an das priesterliche Amt gebunden. Diese Machtkonzentration wird nicht erst seit der Aufdeckung des Missbrauchsskandals in Frage gestellt. Auch der von Papst Franziskus oft kritisierte Klerikalismus, der immer größer werdende Priestermangel und der andauernde Ausschluss von Frauen vom Priesteramt verlangten nach neuen Leitungsmodellen in der katholischen Kirche. Ein viel diskutiertes Konstrukt hat der Dogmatiker Thomas Ruster entwickelt.
Er plädiert dafür, die drei Vollmachten – zu heiligen, zu leiten, zu lehren – nicht nur dem Priester bzw. Bischof zu übertragen, sondern sie zeitlich begrenzt auf verschiedene Personen zu verteilen. So entsteht ein Gleichgewicht der Kräfte, das dem Machtmonopol ein Ende setzt.
Der Jesuit Stefan Kiechle, der ebenfalls das kirchliche Amt neu denken möchte, wertet Rusters Idee als einen "starken Aufschlag", stellt in seiner Rezension für die "Stimmen der Zeit" jedoch zahlreiche Anfragen.
Clarissa Vilain war jahrelang als Pastoralreferentin tätig und kennt aus Ihrer praktischen Gemeindeerfahrung die Spannung zwischen kirchlichem Dienst und Amt. Am Lehrstuhl für Praktische Theologie bereitet sie jetzt künftige Gemeindereferent*innen auf ihre Tätigkeiten in der Seelsorge vor.
Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der "LESERINITIATIVE PUBLIK-FORUM E.V." durchgeführt
Status: Derzeit keine Online-Anmeldung möglich
Kursnr.: 20008
Beginn: Di., 15.09.2020, 19:00 - 21:00 Uhr
Dauer: 1 Termin
Kursort: Karl Rahner Akademie
Gebühr bei Voranmeldung: 10,00 € (ermäßigt 5,00 €)